Freitag, 19. Mai 2017

„Erziehung ist eine Waffe des Friedens“

„Es liegt am Menschen, sein Schicksal zu entscheiden, und in dem Augenblick, in dem die Waffen aus seiner Hand fallen, wird ein strahlender Tag für die Menschheit beginnen.“ M. Montessori

Das Thema des Friedens ist in zahlreichen Schriften und Reden Maria Montessoris durchgehend präsent und untermauert ihre ganze Pädagogik. Darin versucht sie ihr pädagogisches Konzept im Hinblick auf die Friedenserziehung fundiert zu begründen.

Ist Frieden das Aufhören des Krieges?

Aus Sicht von M. Montessori ist eine richtige Definition für den Frieden ein wichtiger Anfang in der Erforschung dieses Phänomens. Das Verständnis des Friedens als Beendigung des Krieges verfehlt vollkommen sein Wesen. Das Ende eines Krieges bedeutet den Sieg des Starken über den Schwachen, d.h. eine erzwungene Anpassung des Besiegten an die Unterdrückung durch den Sieger. Obgleich die Unterdrückungsformen mit der Zeit ausgeklügelt „zivilisiert“ werden. Besiegte und Sieger sind „weit entfernt vom göttlichen Einfluss der Liebe und stören die Harmonie des Universums“. Der Nachkriegszustand, irrtümlicherweise Frieden genannt, schafft die besten Voraussetzungen für den nächsten Krieg. Aus Angst vor diesem „Frieden“, vor dem Triumph des Siegers, lassen sich Menschen viel einfacher von trügerischen Behauptungen hinreißen und zu einem weiteren Kampf erheben.
Montessori definiert den wahren Frieden als ein positives Konzept, das „den Sieg der Gerechtigkeit und der Liebe unter den Menschen und eine bessere Welt bedeutet, in der Harmonie herrscht“. Während es im Krieg um die Überlegenheit des Starken über den Schwachen, um Besitzstreitigkeiten geht, steht Frieden, aus Sicht von Montessori, für die Förderung der Kreativität, Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein des Menschen und Zusammenwirken zwischen den Völkern.

Die Wissenschaft vom Frieden

Das Phänomen des Krieges stellt einen Rätsel dar: Wie kann man gleichzeitig den Krieg als einen der schlimmsten Schicksalsschläge betrachten, und so schnell bereit sein in den Krieg zu ziehen. Eigentlich wäre die Klärung dieser Frage sehr anstrebenswert. Jedoch, im Gegensatz zur Wissenschaft des Krieges: der Rüstungen und der Strategie, steckt die Friedensforschung in den Kinderschuhen.  Montessori vermutete, dass sich diese Tatsache hauptsächlich durch das verzerrte Verständnis des Friedens und das fehlende Bewusstsein der ständig bleibenden Kriegsgefahr zu erklären ist (In moderner Zeit werden die Stimmen immer lauter, dass unter anderem sowohl politische als auch finanzielle Interessen die Friedensforschung erheblich behindern). Da man von den falschen Kriegsursachen ausgeht, sind daraus entstehende Friedensstrategien unwirksam, wenn nicht provozierend. „Und jedes Mal werden die Menschen hoffen, dass dies der letzte Krieg sei, der nötig ist, um den endgültigen Frieden zu finden“ (Wenn man an die Geschehnisse der letzten Jahre denkt (Feindbilder, Kriegsrhetorik in der Presse, Aufrüstung usw.), staunt man, wie aktuell, treffend und schon fast hellseherisch die Überlegungen Montessoris immer noch sind.).
Die Ursachen des Krieges zu erforschen, scheint nach wie vor existenziell wichtig für die Menschheit. M. Montessori vermutete, dass die tiefsten davon in der Psyche, „in den inneren Energien“, des Menschen liegen. So stellt erst eine ganzheitliche Betrachtung des Zusammenwirkens der Menschen und ihrer Umgebung eine fundierte Grundlage der Friedensforschung dar. Die in der Regel als Kriegs- bzw. Revolutionsgründe angegebenen sozialen oder nationalen Ursachen sind aus Sicht Montessoris nur eine Spitze des Eisbergs

Abgrund ruft nach Abgrund

Gerade am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts beschleunigte sich der technische Fortschritt, es wurden bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen gemacht, von denen sich M. Montessori einerseits begeistern ließ. Denn diese waren eine Bestätigung der geistigen Fähigkeiten des Menschen, seines Wissendrangs und Strebens nach einem besseren Leben. Im Laufe des unaufhaltbaren wissenschaftlichen und technischen Progresses wurden die Menschen auf der ganzen Welt für ihr Überleben immer mehr voneinander abhängig. M. Montessori betrachtete alle Menschen als „einzige Nation“ mit gemeinsamen Zielen und Interessen.
Jedoch betonte sie stets, dass der Mensch neben solch leidenschaftlicher Eroberung der „Natur“ auf das zurückgebliebene Innen schauen soll. Sie hob die steigende Verantwortung des Menschen für seine neu geschaffene Welt („Supernatur“) hervor. Der neue Mensch sollte heranwachsen, „der selbst das Niveau seiner eigenen Schöpfung erreicht“. Denn sollte der Mensch seine Errungenschaften zur Zerstörung seiner selbst einsetzten, wird es ihm sehr schnell gelingen.

Eine befreiende Erziehung: Frieden statt Kampf

M. Montessori nannte zwei Dimensionen der Sicherung des beständigen Friedens. Die eine ist eine gewaltlose Konfliktlösung, die sie als Werk der Politik bezeichnete. Und die andere stellt den Aufbau eines stabilen und langfristigen Friedens dar, das Werk der Erziehung. Ihre Intention war Orientierung aller Menschen auf gemeinsame Ziele. Somit hob M. Montessori die besondere Erziehung „der Menschheit aller Nationen“ hervor, die zur Erkenntnis führt, dass alles auf dem Planeten in enger Wechselwirkung steht, und einleuchtend macht, wie das Leben durch den Beitrag eines jeden Lebewesens erhalten wird.

Vom Neuen Kind zum Neuen Menschen

Für die grundlegende „Erneuerung“ der bestehenden Gesellschaft, für einen gesunden psychischen Wiederaufbau des Menschen reicht es aus Sicht von M. Montessori  nicht aus, ideologische Ausrichtung der Erziehung „friedensgerecht“ zu gestalten,  indem bspw. Waffenspielzeug, oder Lernen der glorreichen Kriegsgeschichte in der Schule abgeschafft werden. Es muss vielmehr eine innerliche psychische Dimension der menschlichen Persönlichkeit untersucht werden. „Man muss sich an das Kind wenden als unabhängiges, für sich selbst zu betrachtendes Wesen.“ Das Kind, dessen natürliche Eigenschaften noch nicht durch verheerende Einflüsse der Gesellschaft vernichtet oder entstellt worden sind.
Die Montessori-Pädagogik unterschied sich von den herkömmlichen Erziehungsansätzen, die leider auch bis heute ihren Gebrauch finden,  durch die unvoreingenommene Beobachtung von Kindern. Sie vertraute in die Weisheit der Natur, die Kindern alle Werkzeuge für ihre optimale Entwicklung mitgab. Sie offenbarte „ein neues Kind“, den neugierigen Entdecker seiner Umgebung,  das aufmerksam und konzentriert arbeiten kann, innerlich diszipliniert, selbständig und friedlich ist.  Daher definiert sie die Erziehung als individuelle Beobachtung und Begleitung jedes einzelnen Kindes in seiner schöpferischen Entfaltung. Dies steht im Gegensatz zu einem „echten und furchtbaren“ Konflikt zwischen Kind und Erwachsenem, „einem Krieg ohne Waffenstillstand“, der sich in einer Anpassung des Kindes an die Vorstellungen des Erwachsenen äußert. Der Erwachsene fühlt sich irrtümlicherweise „dazu berufen, dem Kind die von der Gesellschaft gewünschte psychische Form zu verleihen.“ Daraus resultiert ein schwacher Mensch, der in sich selbst misstraut,  sich vor öffentlicher Meinung ängstigt, und dem selbständige Handlugen und Übernahme der Verantwortung für diese schwer fallen. Somit befindet sich das heranwachsende Kind in einem unendlichen Kampf gegen seine Umgebung und ist daher mit entsprechenden „Kriegswerkzeugen“ für das weitere Leben ausgerüstet.  Aus diesem Grund, meint M. Montessori, wird man oft mit einer gefährlichen blinden Gehorsamkeit bei Menschen konfrontiert, die eine leichte Unterwerfung  den stärkeren Anführern und eine schnell entfachende Aggressivität und Kriegsbereitschaft zur Folge hat.

„Der natürliche Weg, auf dem sich das Leben offenbart“

Eine ungestörte, harmonische Entwicklung setzt dagegen einen friedlichen Kontext voraus: eine ruhige Atmosphäre, in der sich Kinder innerlich diszipliniert, ernsthaft und freudig betätigen können, sowie eine „vorbereitete“ Umgebung für das Kind, die im physischen und psychischen Sinne auf seine Bedürfnisse angepasst ist. Stille, inneres Gleichgewicht und friedvolles Miteinander sind nach Montessori die wichtigsten Meilensteine der kindlichen Entfaltung.
Nach Meinung von M. Montessori lernen Kinder Frieden kennen, wenn es ihnen ermöglicht wird, sich mithilfe der Übungen des praktischen Lebens als untrennbaren Teil der Umgebung zu erleben, diese zu beherrschen und Verantwortung für sie zu übernehmen. Hierbei können Kinder auch ihre sozialen Kompetenzen ausbauen, indem sie anderen helfen, füreinander sorgen und somit Freude am Unterstützen und nicht am Konkurrieren erfahren.  Für ein Kind, das eigene Fähigkeiten ohne Hindernisse entfalten kann, verlieren die Konkurrenz und der Wunsch, besser als die anderen zu sein, an ihrer Bedeutung. Denn solches Kind hat die Freude am Schaffen, Helfen und Weiterentwicklung. 
Alle Elemente der Montessori-Pädagogik sind auf eine Stabilisierung  und Harmonisierung des kindlichen Inneren mit seiner Umgebung ausgerichtet, und versuchen, möglichst wachsam und empfindsam den Weg des Kindes zum Erwachsenen zu ebnen. „Der Frieden muss wissenschaftlich durch die Erziehung vorbereitet werden.“
Maria Montessori hat den Frieden nicht als wünschenswert, sondern als unabdingbar für das Weiterbestehen der menschlichen Zivilisation angesehen. Ihre revolutionären Neuerungen und herausgearbeiteten Grundsätze der kindlichen Erziehung zielten darauf ab, aus dem Kinde einen „neuen“ Menschen heranwachsen zu lassen. Einen Menschen, der innerlich ausgeglichen, selbstbewusst und verantwortungsbewusst ist, und in Harmonie mit seiner Umwelt lebt. Einen Menschen, für den „der Krieg absolut kein Problem wäre, der Krieg wäre einfach eine zur Zivilisation im Gegensatz stehende Barbarei, eine unergründliche Unvernunft für die Seele“.

Mittwoch, 17. Mai 2017

Montessori-Pädagogik in der Pubertät: Vom Alptraum zur Verwirklichung des Traums

Vorsicht Teenager! Achtung Eltern!

Allgemein wird als Pubertät (von lat. Pubertas "Geschlechtsreife") die Phase zwischen Kindheit und Erwachsenenalter, etwa zwischen 10 und 18 Jahren bezeichnet, in der ein Mensch begleitend durch eingreifende körperliche und psychische Veränderungen die Geschlechtsreife erlangt.
Mit Pubertät wird oft etwas Instabiles und Turbulentes assoziiert. Eine allgemeine Unsicherheit gegenüber Pubertät, Vorurteile und sogar Angst vor diesem Phänomen herrschen in der Gesellschaft. Viele Eltern pubertierender Jugendlicher sind ratlos und verzweifelt. Manche fühlen sich gescheitert in der Erziehung ihrer Kinder und fragen sich, ob sie noch Einfluss auf ihre Nachkommen haben. Aus der Perspektive Jugendlicher ist die Situation ebenfalls sehr kompliziert. Sie fühlen sich oft missverstanden, verloren und in ihrer Experimentierlust und Kreativität eingeschränkt. Ist eine Erziehung im Jugendalter überhaupt noch möglich bzw. plausibel? Wenn ja, wie soll diese gestaltet werden? Welche Ziele soll sie haben?
Sowohl ein strenger Umgang mit Pubertierenden, wie z.B. Bestrafungen, Verbote, als auch Gleichgültigkeit bzw. die vollständige Aufgabe der Erziehung bringen im besten Fall sehr wenig. Hierbei kann sich der ohnehin labile psychische Zustand Jugendlicher in der Pubertät erschweren. Die Hirnforschung stellt fest, dass pubertierende Jugendliche nicht nur von ihren Hormonen beeinflusst werden. Ihre Gefühle und ihr Verhalten hängen sehr stark von sozialen Faktoren, wie Eltern, Schule, Freunde und Medien ab. Daher brauchen Jugendliche in dieser Phase  nicht nur Zuspruch, Orientierung und Verständnis, sondern auch eine veränderte, kompetente, auf Wissen und entsprechende Fertigkeiten basierte Erziehung. Derartige Erziehung soll beim Erlernen der Unabhängigkeit, Selbstständigkeit und beim Erlangen des Selbstbewusstseins, also einer gesunden Identitätsbildung eines Menschen, begleiten und unterstützen.

„...eine entscheidende, empfindliche und Rücksicht heischende Periode“

Maria Montessori maß eine außerordentliche Bedeutung der Erziehung der Jugendlichen bei. Die neuesten Studien bestätigen die Thesen Montessoris, dass Pubertät eine besonders beeinflussbare, wechselhafte und labile Entwicklungsphase eines Menschen ist. Montessori sprach von der „zweiten Geburt“, der Geburt zu einem sozial und sexuell ausgereiften Wesen. Kurz und treffend beschrieb sie die sensible Phase zwischen 12 und 18 Jahren als „die Reifezeit, die durch einen Zustand der Erwartung gekennzeichnet ist, durch die Bevorzugung schöpferischer Arbeiten und durch das Bedürfnis das Selbstvertrauen zu stärken“. 
Eine Umbauphase der hohen Herausforderungen
Diese Phase der Krisen ist für Jugendliche verbunden mit einer sprunghaften und unregelmäßigen Entwicklung des Körpers und der Psyche. Diese körperlichen und geistigen Veränderungen sind dermaßen stark, dass sich die gesamte Persönlichkeit neu organisiert. Während dieser wichtigen Umbauphase vollzieht sich eine gravierende hormonelle Umstellung im Körper, dass großen Stress und somit Verunsicherung, Widersprüchlichkeit und Stimmungsschwankungen auslöst. Neben dem Bedürfnis nach Aktivität steigt gleichzeitig das Bedürfnis nach Einsamkeit. Die Wahrnehmung der Umwelt findet nicht auf rationaler, sondern vielmehr auf emotionaler Ebene statt, was Missverständnisse und emotionale Überreaktionen hervorruft. Während die Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisleistung bei Jugendlichen zurückgehen, tritt Verlangen nach Selbstfindung und -bestätigung  in den Vordergrund. Jugendliche versuchen sich mit eigener Lebensanschauung auseinander zu setzen, sich in der Gesellschaft zu „positionieren“, selbständig Entscheidungen zu treffen und ihr angereichertes Wissen aktiv anzuwenden. M.Montessori betont, dass in dieser äußerst sensiblen Entwicklungsperiode Jugendliche besonders stark auf die Rücksicht, auf die verständnisvolle Reflexion und vertrauensvolle Begleitung seitens Eltern sowie auch Schule angewiesen sind. Die Unterstützung und die Stärkung des Selbstgefühls Jugendlicher ist außerdem für die Prävention des in der Pubertät besonders erhöhten Suchtpotenzials (Alkohol, Drogen, Essen) von enormer Bedeutung.

Die Stärken und Interessen Jugendlicher als Ausgangspunkt der Erziehung

Die Notwendigkeit der Erziehung in der Pubertät besteht außer Zweifel. Eine weitere Herausforderung stellt die Formulierung der Erziehungsziele dar. Im Laufe des herkömmlichen Erziehungsprozesses wird seitens „Erzieher“ oft versucht, auf  Jugendliche absichtsvoll einzuwirken, so dass diese bestimmten Vorstellungen Erwachsener entsprechen. Oft setzen Erwachsene ihre eigenen Ziele bezüglich ihrer Kinder durch.
Im Gegensatz hierzu lädt M. Montessori dazu ein, Kinder und Jugendliche in erster Linie gezielt zu beobachten, um sie kennen zu lernen und herauszufinden, was sie zum Wachstum und Lernen brauchen. M. Montessori war der Meinung, dass jedes Kind von Geburt einen eigenen inneren Bauplan hat, der seinen körperlichen und geistigen Wachstum bestimmt. Die Verwirklichung dieses Bauplans ist das oberste Erziehungsziel nach Montessori. Von diesem differenzierten Menschenbild ausgehend können Eltern ihrem Kind eine optimale Umgebung für dessen Entwicklung schaffen, deren wichtigen Teil sie selbst darstellen sollten. Die Begleitung Jugendlicher sollte nicht mit einem Zwang bzw. festen Erwartungen verbunden sein, sondern vielmehr eine gemeinsame Suche nach den Möglichkeiten, Wegen und Zielen darstellen. Die Aufgabe der Eltern besteht nach M.Montessori darin, „den einzelnen Jugendlichen in den Blick zu bekommen und ihn abzuholen, wo er/sie gerade steht, zu begleiten und Impulse für Aktivitäten anzubieten, ohne die eigenen Ziele als obersten Maßstab zu setzen“. Folgende Schlüsselkompetenzen sind aus Sicht Montessoris unabdingbar für die Selbstfindung eines Jugendlichen: Realistische Selbsteinschätzung, Akzeptanz seiner selbst mit eigenen Stärken und Schwächen, positives Selbstwertgefühl und notwendige  Kompetenzen (z. B. fachlich, sprachliche usw.). Hierbei bewertet sie bspw. den erfolgreichen Schulabschluss gar nicht als vordergründig.

Erdkinderplan: „Neue“ Jugenderziehung nach Maria Montessori

Infolge ihrer Beobachtungen und Überlegungen verfasste Maria Montessori ein pädagogisches Konzept der Jugenderziehung, das Erdkinderplan oder  Erfahrungsschule des sozialen Lebens genannt wird.
Montessori kritisierte das bestehende Schulsystem als unfähig Jugendliche auf das reale Leben vorzubereiten, ihnen unterschiedliche Lern- und Arbeitsformen beizubringen, sowie Selbstständigkeit und Unabhängigkeit anzueignen. Trotz zahlreicher Reformen des Schulsystems sind die meisten Kritikpunkte Montessoris nach wie vor aktuell. Der Frontalunterricht statt interaktiven Lernens findet immer noch am häufigsten statt, es fehlt oft der praktische Bezug zum vermittelten Wissen sowie Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und Fähigkeiten einzelner Schüler. Anstellte des fächerübergreifenden Lernens wechseln sich die Unterrichtsstunden ohne logischen Zusammenhang ab. Leistungsnachweise werden bis jetzt durch Noten ausgedruckt und vermitteln keine Informationen über den individuellen Entwicklungsprozess einzelner Jugendlicher. Nach der Ansicht Montessoris muss die Erfahrungsschule des sozialen Lebens den Bedürfnissen Jugendlicher gerecht werden, ihnen einen lebendigen Alltag anbieten, in dem neben intellektueller Förderung dem eigenständigen Denken, Handeln und Fühlen viel Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Kurzum sollen Bildung und Erziehung nicht getrennt voneinander, sondern gemeinsam einerseits Sachkompetenz, andererseits sittliche und soziale Kompetenz fördern.
„Kinder und Jugendliche brauchen zum Wachsen die Freiheit“
Montessori führt den Begriff „Erdkinderschule“ ein, einer Schule für „alle Kinder dieser Erde“ mit unterschiedlichen geistigen und körperlichen Fähigkeiten. Laut Idealvorstellung M. Montessoris soll für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren herkömmliche Schule abgeschafft werden, da die Reifezeit Jugendlicher sehr schwierig sowohl körperlich als auch seelisch verläuft. Montessori schlägt stattdessen vor, dass Jugendliche auf dem Lande, fern von ihrer gewohnten Umgebung leben. Sie stellt sich ein Dorf auf dem Lande vor mit:
  • Bauernhof als Stätte der Produktion,
  • Handelsgeschäft als Stätte des Vertriebs, des Warenaustausches und der Kommunikation,
  • Gästehaus als Dienstleistungs- und Kontakteinrichtung.
Diese Einrichtungen sollen gemeinsam von Jugendlichen und begleitenden Erwachsenen mit dem Ziel der wirtschaftlichen Unabhängigkeit geführt werden. Die Möglichkeit für die Jugendlichen, selbst Geld zu verdienen, soll nach Montessoris Vorstellung ihre soziale Unabhängigkeit stärken. Das Landschulleben bietet wichtige Erfahrungen gesellschaftlichen Zusammenlebens und die Möglichkeiten eigenen Ausdruck zu finden, was unter anderem ein Interesse für Naturwissenschaften und Geschichte anregen kann.
Heute könnte so eine Vorstellung einem überholt erscheinen. Und dennoch praktizieren viele reformpädagogische Schulen solche „Studien- und Arbeitszentren“, die zwar nicht die reine Form „des Lebens auf dem Lande“ nach Montessori darstellen, bieten den Schülern jedoch viele wichtige Erfahrungen „des realen Lebens“, die in einer regulären Schule nicht Teil des Unterrichts sind.
Montessori lehnte zwar einen festgelegten Arbeitsplan für ihre "Erfahrungsschule" ab, hob jedoch folgende Bereiche hervor, denen im Jugendalter ihrer Meinung nach besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden soll.
Die Moral: Hier geht es nicht um „vorbestimmte“ sittliche Normen, es geht um zwischenmenschliche Beziehungen und Achtung voreinander, die nicht zwanghaft angeordnet werden, sondern bewusst erarbeitet, erlernt und natürlich gelebt werden. Damit dieser Entwicklungsprozess vonstattengeht, sollen Jugendliche eine würdige Behandlung und eine großzügige Anerkennung ihrer Erfolge seitens Erwachsener erfahren. Sie brauchen zwar mehr Freiheit für ihre Initiativen, sollen jedoch bei deren Umsetzung begleitet werden.
Der Leib: Montessori betont die Wichtigkeit körperlicher Aktivität, Sports, körperlicher Arbeiten, gesunder Ernährung, Suchtprävention. Durch das bewusste, achtsame Umgehen mit eigenem Körper wird das Selbstwertgefühl gestärkt. Trotz des veralteten Begriffes Leib sind alle genannten Aspekte brennend aktuell. Zahlreiche Errungenschaften der Technik und der Lebensmittelindustrie unserer Zeit führen unter anderem zu einem starken Bewegungsmangel durch Medienkonsum und falschem Essverhalten (Fastfood, Essstörungen).
Programme und Methoden (Erziehungs- und Bildungsinhalte): Hier wird die Notwendigkeit des persönlichen Ausdrucks hervorgehoben. Unterstützend dabei sind die Musik, die Rhetorik, das Theaterspielen, die Sprache sowie die bildenden Künste. Weiterhin hält Montessori die Förderung der drei schöpferischen Elemente des psychischen Seins für sehr wichtig. Sie benennt die Moral, die für Ausgeglichenheit sorgt, die Mathematik, die wesentlich zum Begreifen der Welt beiträgt, und die Sprachen, die den persönlichen Ausdruck ermöglichen. Schließlich geht es um die kosmische Erziehung Jugendlicher.

Familienleben jugend- und elterngerecht gestalten

Zweifellos erscheinen manche Aspekte der Montessori-Jugenderziehung idealistisch, dogmatisch oder nicht mehr aktuell. Sie hat sich außerdem wenig zur Familienerziehung geäußert. Und dennoch sind ihre Überlegungen und Vorschläge voller Anregungen und Ideen sowohl für Pädagogen als auch für Eltern. Oft ist es eine flexible Interpretation. Aber erfordert die Erziehung Jugendlicher etwa nicht viel Flexibilität und Offenheit? Die Kinder- und Jugenderziehung sollte nach Montessori ein interaktiver, dialogischer Prozess sein. Sie ist die Chance für uns, Erwachsene, sich selbst besser kennen zu lernen, mit unseren Schwächen und Stärken, positiven und negativen kindlichen Erlebnissen und Erfahrungen, die letztendlich unsere Verhaltens- und Denkmuster bestimmen. Spätestens währen der Pubertät eigener Kinder ist es Zeit, unsere dicken synaptischen Verbindungen im Gehirn mal zu „verlassen“ und neue „anzulegen“. Es bedeutet für alle Beteiligten mehr Freiheit und Flexibilität, mehr Achtung voreinander und Anerkennung einander. Und je besser wir uns kennen, je höher wir uns wertschätzen können, desto einfacher gelingt uns ein entspannter Umgang mit unseren pubertierenden Teenagern. Wir können nicht nur ein Vorbild für unsere Kinder sein, sondern von ihrer turbulenten Kreativität und ihren frischen, unvoreingenommenen Ansichten auf unsere Gesellschaft und unsere gemeinsame Welt profitieren. Wäre es nicht schön, ein gemeinsames Ziel vor Augen zu haben sich wohler und vertrauter in der eigenen Familie und in unserer Umgebung zu fühlen?
(In Anlehnung an das Buch „Montessori in der Pubertät“ von Claudia Schäfer)

Sonntag, 14. Mai 2017

Hilf mir, selbst zu glauben: Religion in der Montessori-Pädagogik

Was ist Religion?

Womit assoziieren wir den Begriff Religion? Mit dem Glauben? Der Kirche und der Liturgie? Ist das Ehrfurcht oder sogar Angst vor Gott? Oder denkt man hierbei vielmehr an die Seele und Spiritualität? Für Maria Montessori war Religion für die Entwicklung des Menschen von fundamentaler Bedeutung. Sie erfasste die Religion als "etwas, das im Inneren jeder Seele ist", "eine universale Empfindung, die in jedem Menschen existiert", und auch wie die Sprache für jede Menschengruppe kennzeichnend ist. Die Bindung zur Religion hilft die Fragen nach dem Sinn des Lebens zu beantworten.
 

Eine Montessorianerin

Maria Montessori war trotz des geistigen und religiösen Umbruchs in Italien Ende des 19. Jahrhunderts eine aufrichtig gläubige Katholikin. Ihre Religiosität ging jedoch von der Realität und der sozialen Wirklichkeit aus. Sie wehrte sich gegen eine Instrumentalisierung des Glaubens und ermutigte zu einem aktiven Glaubensleben. Diese Einsichten beeinflussten ihre ganze pädagogische Arbeit einschließlich des Konzeptes der religiösen Erziehung. Maria Montessoris pädagogischem Konzept wird aufgrund ihrer Konfession oft katholische Substanz zugeschrieben. Andererseits lebte sie während des zweiten Weltkrieges in Indien, wo sie engen Kontakt und pädagogische Kommunikation mit der Theosophischen Gesellschaft hatte. Zweifellos beeinflusste dies ihre religiösen und pädagogischen Ansichten ebenfalls. Aber auf die Frage, ob sie Theosophin sei, antwortete sie: "Ich bin eine Montessorianerin". Maria Montessori war zwar gläubig, aber gleichzeitig sehr weltoffen. Sie selbst betonte immer, dass ihre Pädagogik an alle Kinder, "allen Glaubens und aller Rassen" adressiert wäre. 
 

Das Wunder der Schöpfung

Die Maximen für religiöse Erziehung leitete M. Montessori  nicht von den traditionellen Glaubensinhalten einer bestimmten Konfession ab, sondern vielmehr aus "ihrer"  Anthropologie: Sie verstand die Welt als Schöpfung Gottes mit ihren festen Gesetzen. Jedes Lebewesen hat seine Aufgabe in diesem "Kosmos", von deren Erfüllung das lebenswichtige Gleichgewicht des Ganzen abhängt. Der Mensch hat als aktivste wirkende Kraft die Aufgabe, seine Umgebung zu verändern und zu vervollkommnen. Maria Montessori betrachtete das Kind als wunderbares einmaliges Geschöpf, das von Natur aus religiös ist und eine gute Seele besitzt. Das Kind muss im Laufe der Entwicklung seiner kosmischen Aufgabe bewusst werden und somit eigene Bedürfnisse verstehen und seinen Platz im Universum finden. Das Ziel der religiösen Erziehung nach M. Montessori liegt in der "leiblichen, intellektuellen und geistlichen" Einheit des Kindes. Ein bemerkenswerter Widerspruch zu dem dualistischen Verständnis des alten Christentum, "der Mensch besaß einen vergänglichen Körper und eine unsterbliche Seele".  
 

Religiöse Erziehung vom Kinde aus

Die wichtigste Voraussetzung der (religiösen) Erziehung sieht Maria Montessori in der Achtung vor der Persönlichkeit des Kindes. Ähnlich wie bei der körperlichen und der geistigen Entwicklung betont sie die Wichtigkeit der selbständigen Verwirklichung der "inneren religiösen Gabe" des Kindes. Erwachsenen wird wiederum die Rolle eines liebevollen aufmerksamen Begleiters zugeteilt, der die richtige Umgebung für die Entfaltung der Religion schaffen soll. Sensible Phasen für das Religiöse: Die religiöse Erziehung muss laut M. Montessori von Geburt an anfangen. Schon im frühen Alter können die Kinder zusammen mit  Erwachsenen am religiösen Leben teilhaben, indem sie in die Kirche mitgenommen werden, religiöse Bilder und Gegenstände betrachten, kirchlichen Ritualen beiwohnen. Ihr "absorbierender Geist" sorgt für anfangs unbewusste und später bewusste Aufnahme des religiösen Geschehens. Im Alter von drei bis sechs Jahren  ist das Kennenlernen durch Mitmachen am wichtigsten. Man könne mit den Kindern singen, beten, Bilder anschauen, Geschichten vorlesen oder nachspielen. In diesem Alter ist das Bedürfnis nach Liebe und Schutz sehr hoch. Diese sollen durch religiöse Inhalte vermittelt und gestärkt werden. Im Alter von sechs bis zwölf Jahren wird das Religiöse intensiver und bewusster aufgenommen und erlebt. Die Kinder können und wollen zwischen Gut und Böse unterscheiden. Das moralische und das soziale Bewusstsein bilden sich heraus. Daher ist eine Anknüpfung an die kosmische Erziehung in dieser Altersstufe sehr sinnvoll, so dass die Zusammenhänge in Natur, Kultur und auf sozialer Ebene im Hinblick auf die religiöse Dimension erschlossen werden. Die Phase zwischen zwölf und 18 Jahren ist durch psychische Labilität und Selbstfindung gekennzeichnet. Durch erhöhte soziale Sensibilität ist in dieser Periode eine Auseinandersetzung mit der Umgebung und Suche nach eigener Stellung im Leben äußerst wichtig. Hierfür fand Montessori Meditations- und Stilleübungen sehr wirkungsvoll. Nach ihrer Ansicht können Jugendliche erst in diesem Alter Glaubens- und Kirchengeschichte bewusst wahrnehmen und lernen.
 

Religion als Unterrichtsfach

Die Religion ist aus Sicht von Maria Montessori unabdingbar für die Selbstempfindung des Menschen als wichtigen Teil der Schöpfung, der Natur und der Kultur. Sie stellt jedoch kein Unterrichtsfach wie jedes andere dar. "Man kann Religion nicht geben, weil sie schon im Inneren ist. Man muss dafür sorgen, dass sie sich entwickelt". Ähnlich wie beim Spracherwerb sollte man die Entwicklung der Religion im direkten Umgang und durch eine vorbereitete Umgebung fördern. Dies würde den Kindern erlauben, selbst ihre religiösen Bedürfnisse zu leben. In den meisten Montessori-Einrichtungen gibt es entweder einen Atriumraum, den Raum der Stille und Feierlichkeit, oder eine "Stille Ecke", einen ruhigen Ort für "Stille-Übungen", der von den Kindern entsprechend der Jahreszeit oder nach den Festen sorgfältig geschmückt und eingerichtet wird, z.B mit frischen Blumen, einer brennenden Kerze, einem Gebetsbuch oder einem biblischen Kinderbuch. Hier können die Kinder allein oder gemeinsam "Stille-Übungen" vornehmen. Auch die Wiederholung der Materialübungen ermöglicht eine Konzentration, die mit Meditation gleich zu setzen ist. Die kosmische Theorie als Basis für eine überkonfessionelle religiöse Erziehung Montessoris Betrachtung der religiösen Erziehung mag besonders denjenigen, die sich als nicht religiös bezeichnen, auf den ersten Blick zu übernatürlich und nicht wissenschaftlich fundiert  erscheinen. M. Montessori erachtet die Religion jedoch unabhängig von den Konfessionen und Theologien. Ihre aus einer sorgfältigen, wissenschaftlichen Beobachtung entstandenen Gedanken gelten einer tieferen, nicht greifbaren Ebene der menschlichen Natur und deren Verbundenheit mit der Welt. Ein sorgfältiger Umgang mit dieser inneren "unfassbaren Gabe" ermöglicht deren Träger eine harmonische Eingliederung in das weltliche Geschehen. Mann könnte es vielmehr als seelische Gesundheit und Stabilität auffassen, also "im Gleichgewicht sein" mit sich selbst und der Umwelt.

"Hilf und, o Herr, die Geheimnisse des Kindes zu ergründen, dass wir erkennen, es lieben und ihm dienen können gemäß deinem göttlichen Willen folgend"
Ein Gebet verfasst von M. Montessori

Resilienz

Das Wort Resilienz klingt ähnlich wie die oft gebrauchten Begriffe Resistenz oder Rekonvaleszenz, wobei die letzten in der Tat wichtige Aspekte der Resilienz-Definition umfassen, nämlich Widerstandsfähigkeit und Genesung. Resilienz beschreibt man als eine „innere Kraft zur seelischen Genesung“, die Fähigkeit, erfolgreich mit belastenden Lebenssituationen umzugehen.

Was macht die Kinder, die mit unsicheren und schwierigen Lebensbedingungen, wie Armut, Gewalt, instabile Familiensituation konfrontiert werden, so stark, dass sie die Schwierigkeiten nicht nur bewältigen, sondern sich auch positiv und kompetent weiterentwickeln? Welche „Risiko- und Schutzfaktoren“ innerhalb und außerhalb des Kindes beeinflussen die Resilienz?

Resilienz umfasst ein komplexes Zusammenspiel aus Eigenschaften des Kindes und seiner Lebensumwelt. Es ist keine angeborene persönliche Begabung, sondern eine im Verlauf der Entwicklung erworbene Fähigkeit. Diese bleibt jedoch nicht lebenslang konstant, sondern variiert über Zeit und Situationen hinweg und kann durch eine kompetente Unterstützung wiedererlangt und erhalten werden. Eine besondere Aufmerksamkeit brauchen die Kinder in den „verletzbaren“ Phasen von Entwicklungsübergängen, wie der Übergang in den Kindergarten bzw. in die Grundschule oder in der Pubertät.

Als der wichtigste Faktor für Stärkung der Resilienz erweist sich immer wieder eine enge, positiv-emotionale und stabile Beziehung des Kindes zu mindestens einer Person, die durch Wertschätzung, Respekt und Akzeptanz dem Kind gegenüber gekennzeichnet ist. Das soziale Umfeld des Kindes, z.B. Freundeskreis, Umgebung im Kindergarten oder in der Schule, ist ebenfalls prägend für die Resilienz.

Daher ist eine Zusammenarbeit zwischen den Eltern und pädagogischen Kräften für eine erfolgreiche, auf die Resilienzstärkung gerichtete Förderung des Kindes unabdingbar. Die moderne Resilienzforschung befasst sich nicht nur mit Bewältigungsproblemen, sondern vielmehr mit dem Bild vom Kind als aktiven „Bewältiger“ und Mitgestalter seines Lebens, was einen engen Bezug zu dem von Maria Montessori in ihrem Bildungskonzept geprägten Bild des Kindes als Baumeister sich selbst erkennen lässt. Resultierend aus eigenen Beobachtungen und Studien hielt Maria Montessori alle wichtigen Förderungsaspekte im Rahmen ihres pädagogischen Konzeptes fest, wie sie auch die moderne Resilienzforschung hervorhebt. Sie setzte auf Unterstützung der Selbstständigkeit und des Selbstbewusstseins des Kindes, hob dessen Eigenwillen, Gefühlsbewusstsein hervor.

Montessori legte großen Wert darauf, dass Kinder ihre Wünsche und Ziele, ihre Fantasie und Kreativität bewusst und mit allen Sinnen erkennen sowie wahrzunehmen und durchsetzen lernen. Hierbei gab sie den Erziehern eine wichtige Rolle als aufmerksame Zuhörer und Beobachter, die eine offene, echte und klare Stellung dem Kind gegenüber einnehmen, und es optimal in seiner Entwicklung zu einer starken und selbstbewussten Persönlichkeit fördern.

„Wir müssen das Kind darin schulen, seine Lebenssituation bewusst zu erfassen, zu analysieren und in Zusammenhängen zu erkennen. Das Kind darf sich in der Beobachtung seiner Lebenssituation nicht als teilnahmsloser Außenstehender fühlen, sondern es muss dahin geführt werden, dass es sich selbst als handelnder Mittelpunkt seiner Lebenssituation erkennt.“

(Maria Montessori)